Scanning
Bewegtezeit, 2002, Digichromfoto auf Alu, 80 x 60 cm
Torso, 2002, Digichromfoto auf Alu, 80 x 60 cm
Floete, Digichromfoto auf Alu, 60 x 80 cm
Mitderzeitschreiben, 2002, Digichromfoto auf Alu, 80 x 60 cm
Möhrenzeit, 2002, Digichromfoto auf Alu, 80 x 60 cm
Zeitperle, 2002, Digichromfoto auf Alu, 80 x 60 cm
Sandwich, 2002, Digichromfoto auf Alu, 60 x 80 cm
Waage1, 2002, Digichromfoto auf Alu, 60 x 80 cm
Drehzeit, 2002, Digichromfoto auf Alu, 80 x 60 cm
Zeitzahn, 2002, Digichromfoto auf Alu, 60 x 80 cm
Zeit des Sehens, Zeit der Dinge
Prof. Dr. Stefan Majetschak
Vom Ideal des europäischen Bildes wird seit der Antike in unzähligen Mimesis-Legenden erzählt. Ein Bild sollte "Nachahmung der Natur" sein, und zwar auf eineso realistische Weise, daß der Betrachter das bildlich Gezeigte im Grenzfall für die dargestellte Sache selber halten mag. Techniken der Erzeugung perfekter bildlicher Illusion soll schon der Maler Zeuxis im antiken Griechenland virtuos beherrscht haben. Wie eine der berühmtesten Mimesis-Legenden erzählt, malte er Trauben so täuschend "echt", daß Vögel sich auf sein Bild herabstürzten, um an den gemalten Trauben zu picken. Die Geschichte von Zeuxis mag Legende sein; gerade als solche formulierte sie freilich ein Ideal, das für die europäische Kunst über Jahrhunderte verbindlich blieb.
In der Kunst der Neuzeit schien man diesem Ideal mittels zentralperspektivischer Bildkonstruktionstechniken endlich nahegekommen zu sein. Denn diese Techniken erschienen Vielen als eine Möglichkeit, eine Sache so "naturalistisch" zu zeigen, wie wir sie "wirklich" sehen, d.h. - wie Johann Heinrich Lambert in seiner Definition der Perspektive im Jahre 1774 schrieb - "wie sie in einer gewissen Entfernung in die Augen fällt". Doch ist der vermeintliche "Realismus" des neuzeitlichen, zentralperspektiven Bildes selbst anderes als Legende? Zeigt es die Dinge tatsächlich so, wie wir sie sehen?
Daß dies keineswegs der Fall ist, weiß man inzwischen. Denn ein zentralperspektivisches Bild zeigt die Welt, wie sie für ein einzelnes, kameraartig fixiertes Auge in einem isolierten Augenblick erscheint. Es abstrahiert von der Dimension der Zeit des Sehens ebenso wie von der essentiellen Zeitlichkeit der Dinge. Alles, was wir sehen, existiert aber in der Zeit, verändert sein Aussehen von Augenblick zu Augenblick, abhängig von so unterschiedlichen Faktoren wie Betrachterstandpunkt, Umgebungslicht oder Bewegung - rasch oder unmerklich langsam. Von einer zeitlosen visuellen Identität der Dinge wissen wir nichts. Doch mehr noch: Unser Sehen selbst ist ein Akt in der Zeit, ein manchmal flüchtiges, manchmal intensives, immer freilich temporär erstrecktes Abtasten der Sichtbarkeitsgestalt der Dinge, in dessen Zuge sich das jeweilige Gesichtsbild als Überblendungs- bzw. Verschmelzungsprodukt sukzessiver Augenbewegungen ergibt. Wie der amerikanische Philosoph Nelson Goodman pointiert schrieb: Ein fixiertes Auge in einem isolierten Moment dagegen ist "blind". So sehr wir deshalb auch immer noch an die Legenden von der Wirklichkeitstreue zentralperspektivischer Bilder glauben mögen; in dem Maße, in dem sie von der Zeit der Dinge und der Zeit des Sehens abstrahieren, "ahmen" sie die Wirklichkeit jedenfalls nicht so "nach", wie wir sie wirklich sehen. Dieter Haists neue Bilder machen die Zeit der Dinge und die Zeit des Sehens, von denen das neuzeitliche Bild absah, ausdrücklich zum Thema. In Serien gleichsam als experimentelle Versuchsreihen angelegt, loten sie die Spielräume des Aufeinandertreffens jener beiden Zeitlichkeiten, die die Wirklichkeit unseres Sehens konstituieren, systematisch aus. Denn Haist hebt sie im Entstehungsprozess seiner Bilder sozusagen heraus, läßt sie auf unterschiedliche Weisen einander begegnen und - als Folge dieser bewußt arrangierten Begegnungen - zu ungewöhnlichen Sichtbarkeitsgestalten von Zeit verschmelzen.
Dieter Haist verwendet dazu in seinen Arbeiten einen Flachbettscanner, der ihm die Möglichkeit bietet, den zeitlichen Prozeß des Sehens dadurch zu simulieren, daß der Vorgang der Bilderfassung und -fixierung von darauf platzierten Gegenständen in die Zeit erstreckt wird. In einem von Haist vorherbestimmten, teilweise mehrere Minuten andauernden Prozeß tastet dieser den Gegenstand unerbittlich ab - in sachlicher Gleichmäßigkeit ohne die Hektik und Sprunghaftigkeit, die die sukzessiven Bewegungen unserer Augen beim natürlichen Sehen häufig auszeichnet - und setzt ihn in jenes gleichsam neutrale, manchmal "klinisch" anmutende Licht, das seine neuen Bilder auszeichnet. Die Zeit, die der Scanner zum Abtasten des Gegenstandes benötigt, lässt Haist auf die Zeitlichkeit des abgebildeten Gegenstandes treffen. Denn er lässt die gezeigten Gegenstände nicht statisch auf dem Scanner liegen, sondern bewegt sie auf ihm, teils konstant in einer kontinuierlichen, einsinnig gerichteten Drehbewegung, teils - wie es scheint - auch in abrupten, diskontinuierlichen Rhythmen. So läuft die Zeit, in der der Scanner den Gegenstand abtastet, der Zeit, in der Haist ihn bewegt, manchmal parallel, manchmal entgegen. Immer jedoch begegnen sich in diesen Bildern zwei zeitliche Verlaufsbewegungen, die im fertigen Bild zur Einheit einer augenblicklichen Ansicht miteinander verschmolzener Zeitverläufe gerinnen. Wie die Titel von vielen von Haists neuen Arbeiten zeigen, sind diese Kon- oder Divergenzen zweier Zeitverläufe dasjenige, was ihn im eigentlichen Sinne interessiert. Der Gegenstand als solcher ist gleichgültig. Haist kann profane Dinge wie Perlen, Blockflöten, Fußbälle oder Möhren (!) verwenden. In einigen Fällen benutzt er auch Uhren, die dann nicht nur symbolisch auf das Thema seiner Arbeiten verweisen, sondern mit der zeitmessenden Bewegung der Zeiger eine weitere Verlaufsdimension von Zeit in das Bild hineinbringen. Was der dargestellte Gegenstand aber auch immer sei: Stets kommt es ihm auf das an, was aus dem gelegentlich harmonischen, gelegentlich aber auch schmerzhaften Aufeinandertreffen der zeitlichen Verlaufsbewegungen als autonomes Bild von Zeit entsteht.
Time for Vision, Time for Objects
Prof. Dr. Stefan Majetschak
Since the ancient world the ideal of the European picture is told in innumerable Mimesis legends. A picture is to be an ‘Imitation of Nature’, in such a realistic manner, that the observer could take the depicted object, when in doubt, as real. In ancient Greece, techniques to produce perfect figurative illusions were already virtuosic mastered by the painter Zeuxis. A famous Mimesis legend talks about that he painted grapes to realistic, that birds were pouncing on his picture, to pick on the grapes. The story about Zeuxis may be a legend, yet it forms an ideal that was for theEuropean art obliging for centuries.
With the art of the modern era it seemed that, the central perspective picture construction techniques finally came close to this ideal. Since these techniques seemed to be a possibility to picture an object so naturalistic, how we ‘really’ see it – as Johann Heinrich Lambert in his definition of perspective wrote 1774 – ‘how it is falling into the eyes from a certain distance’. Yet, is the alleged ‘realism’ of the modern central perspective picture not a legend itself? Does it really show the things the way we see them?
In the meantime we know that this is the case. The central perspective picture shows the world, how it is perceived by a single, camera-like fixed eye, in an isolated moment. It abstracts the dimension of time of seeing in the same way as the essential temporality of the objects. Everything we see exists in the moment, and changes his appearance,from moment to moment, depending on various factors, like point of view,surrounding, and movement, fast or impalpable slow. We do know about a timeless, visual identity of things. More so, our seeing in itself is an act of time, a sometimes fleeting, sometimes intense, but always a temporary scanning of the visual appearance of things, which is the result of the pertinent ankle of fading or melting products of successive eye movements. Like the American philosopher Nelson Goodman wrote: ‘A fixed eye in an isolated moment is blind’.As much as we want to continue to believe in the legend of realism in central perspective pictures, as they abstract the time of objects and the time of seeing, they do not imitate the reality the way we actually see it.
Dieter Haist ́s new pictures make the time of objects and the time of seeing, abandoned by modern pictures, explicitly to his theme. In series of experimental attempts,they systematically explore the scope of clashing – time of objects – time of seeing, constituting our vision of reality. Haist is making them visible during the origination process of his pictures. He lets them confront, and subsequently, as a result of this confrontation, lets them melt to an unusual design of seeing of time.
Dieter Haist uses a flatbed scanner for his objects, which enables him to simulate the process of time of seeing, so the process of seeing and fixing objects in the picture is expanded into time.
In a predetermined process, which might take minutes, the object is adamantly scanned, in objective continuity, without hectic or excursiveness, a result of our successive movement of eyes when looking at an object. The object is displayed in a neutral, sometimes even ‘clinical’ light, typical for his pictures. Haist lets the time the scanner needs to scan the objects, meet the time of the object. He does not leave the displayed objects in a static place, but moves them, sometimes constantly in a continuous, one-way direction, or sometimes, in an abrupt, non continuous rhythm. So the time the scanner looks at the objects, is sometimes parallel to the time Haist moves the object and sometimes opposite. But always, the two time movements that are melting to a momentary view. As can be seen by the titles of his pictures, it is the convergence or divergency of two time processes that he is really interested in. The object as such is immaterial. Haist can use things like pearls, flutes, soccer balls, or carrots (!). In some cases he uses clocks that not only point symbolically to the theme of his work, but with a time measuring movement of the hands, another process dimension of time into the picture is achieved. Whatever the displayed object may be, it is always important what a sometimes harmonic, sometimes painful clashing of time movement as autonomic picture of time originates.
Zeit des Sehens, Zeit der Dinge
Prof. Dr. Stefan Majetschak
Vom Ideal des europäischen Bildes wird seit der Antike in unzähligen Mimesis-Legenden erzählt. Ein Bild sollte "Nachahmung der Natur" sein, und zwar auf eineso realistische Weise, daß der Betrachter das bildlich Gezeigte im Grenzfall für die dargestellte Sache selber halten mag. Techniken der Erzeugung perfekter bildlicher Illusion soll schon der Maler Zeuxis im antiken Griechenland virtuos beherrscht haben. Wie eine der berühmtesten Mimesis-Legenden erzählt, malte er Trauben so täuschend "echt", daß Vögel sich auf sein Bild herabstürzten, um an den gemalten Trauben zu picken. Die Geschichte von Zeuxis mag Legende sein; gerade als solche formulierte sie freilich ein Ideal, das für die europäische Kunst über Jahrhunderte verbindlich blieb.
In der Kunst der Neuzeit schien man diesem Ideal mittels zentralperspektivischer Bildkonstruktionstechniken endlich nahegekommen zu sein. Denn diese Techniken erschienen Vielen als eine Möglichkeit, eine Sache so "naturalistisch" zu zeigen, wie wir sie "wirklich" sehen, d.h. - wie Johann Heinrich Lambert in seiner Definition der Perspektive im Jahre 1774 schrieb - "wie sie in einer gewissen Entfernung in die Augen fällt". Doch ist der vermeintliche "Realismus" des neuzeitlichen, zentralperspektiven Bildes selbst anderes als Legende? Zeigt es die Dinge tatsächlich so, wie wir sie sehen?
Daß dies keineswegs der Fall ist, weiß man inzwischen. Denn ein zentralperspektivisches Bild zeigt die Welt, wie sie für ein einzelnes, kameraartig fixiertes Auge in einem isolierten Augenblick erscheint. Es abstrahiert von der Dimension der Zeit des Sehens ebenso wie von der essentiellen Zeitlichkeit der Dinge. Alles, was wir sehen, existiert aber in der Zeit, verändert sein Aussehen von Augenblick zu Augenblick, abhängig von so unterschiedlichen Faktoren wie Betrachterstandpunkt, Umgebungslicht oder Bewegung - rasch oder unmerklich langsam. Von einer zeitlosen visuellen Identität der Dinge wissen wir nichts. Doch mehr noch: Unser Sehen selbst ist ein Akt in der Zeit, ein manchmal flüchtiges, manchmal intensives, immer freilich temporär erstrecktes Abtasten der Sichtbarkeitsgestalt der Dinge, in dessen Zuge sich das jeweilige Gesichtsbild als Überblendungs- bzw. Verschmelzungsprodukt sukzessiver Augenbewegungen ergibt. Wie der amerikanische Philosoph Nelson Goodman pointiert schrieb: Ein fixiertes Auge in einem isolierten Moment dagegen ist "blind". So sehr wir deshalb auch immer noch an die Legenden von der Wirklichkeitstreue zentralperspektivischer Bilder glauben mögen; in dem Maße, in dem sie von der Zeit der Dinge und der Zeit des Sehens abstrahieren, "ahmen" sie die Wirklichkeit jedenfalls nicht so "nach", wie wir sie wirklich sehen. Dieter Haists neue Bilder machen die Zeit der Dinge und die Zeit des Sehens, von denen das neuzeitliche Bild absah, ausdrücklich zum Thema. In Serien gleichsam als experimentelle Versuchsreihen angelegt, loten sie die Spielräume des Aufeinandertreffens jener beiden Zeitlichkeiten, die die Wirklichkeit unseres Sehens konstituieren, systematisch aus. Denn Haist hebt sie im Entstehungsprozess seiner Bilder sozusagen heraus, läßt sie auf unterschiedliche Weisen einander begegnen und - als Folge dieser bewußt arrangierten Begegnungen - zu ungewöhnlichen Sichtbarkeitsgestalten von Zeit verschmelzen.
Dieter Haist verwendet dazu in seinen Arbeiten einen Flachbettscanner, der ihm die Möglichkeit bietet, den zeitlichen Prozeß des Sehens dadurch zu simulieren, daß der Vorgang der Bilderfassung und -fixierung von darauf platzierten Gegenständen in die Zeit erstreckt wird. In einem von Haist vorherbestimmten, teilweise mehrere Minuten andauernden Prozeß tastet dieser den Gegenstand unerbittlich ab - in sachlicher Gleichmäßigkeit ohne die Hektik und Sprunghaftigkeit, die die sukzessiven Bewegungen unserer Augen beim natürlichen Sehen häufig auszeichnet - und setzt ihn in jenes gleichsam neutrale, manchmal "klinisch" anmutende Licht, das seine neuen Bilder auszeichnet. Die Zeit, die der Scanner zum Abtasten des Gegenstandes benötigt, lässt Haist auf die Zeitlichkeit des abgebildeten Gegenstandes treffen. Denn er lässt die gezeigten Gegenstände nicht statisch auf dem Scanner liegen, sondern bewegt sie auf ihm, teils konstant in einer kontinuierlichen, einsinnig gerichteten Drehbewegung, teils - wie es scheint - auch in abrupten, diskontinuierlichen Rhythmen. So läuft die Zeit, in der der Scanner den Gegenstand abtastet, der Zeit, in der Haist ihn bewegt, manchmal parallel, manchmal entgegen. Immer jedoch begegnen sich in diesen Bildern zwei zeitliche Verlaufsbewegungen, die im fertigen Bild zur Einheit einer augenblicklichen Ansicht miteinander verschmolzener Zeitverläufe gerinnen. Wie die Titel von vielen von Haists neuen Arbeiten zeigen, sind diese Kon- oder Divergenzen zweier Zeitverläufe dasjenige, was ihn im eigentlichen Sinne interessiert. Der Gegenstand als solcher ist gleichgültig. Haist kann profane Dinge wie Perlen, Blockflöten, Fußbälle oder Möhren (!) verwenden. In einigen Fällen benutzt er auch Uhren, die dann nicht nur symbolisch auf das Thema seiner Arbeiten verweisen, sondern mit der zeitmessenden Bewegung der Zeiger eine weitere Verlaufsdimension von Zeit in das Bild hineinbringen. Was der dargestellte Gegenstand aber auch immer sei: Stets kommt es ihm auf das an, was aus dem gelegentlich harmonischen, gelegentlich aber auch schmerzhaften Aufeinandertreffen der zeitlichen Verlaufsbewegungen als autonomes Bild von Zeit entsteht.
Time for Vision, Time for Objects
Prof. Dr. Stefan Majetschak
Since the ancient world the ideal of the European picture is told in innumerable Mimesis legends. A picture is to be an ‘Imitation of Nature’, in such a realistic manner, that the observer could take the depicted object, when in doubt, as real. In ancient Greece, techniques to produce perfect figurative illusions were already virtuosic mastered by the painter Zeuxis. A famous Mimesis legend talks about that he painted grapes to realistic, that birds were pouncing on his picture, to pick on the grapes. The story about Zeuxis may be a legend, yet it forms an ideal that was for theEuropean art obliging for centuries.
With the art of the modern era it seemed that, the central perspective picture construction techniques finally came close to this ideal. Since these techniques seemed to be a possibility to picture an object so naturalistic, how we ‘really’ see it – as Johann Heinrich Lambert in his definition of perspective wrote 1774 – ‘how it is falling into the eyes from a certain distance’. Yet, is the alleged ‘realism’ of the modern central perspective picture not a legend itself? Does it really show the things the way we see them?
In the meantime we know that this is the case. The central perspective picture shows the world, how it is perceived by a single, camera-like fixed eye, in an isolated moment. It abstracts the dimension of time of seeing in the same way as the essential temporality of the objects. Everything we see exists in the moment, and changes his appearance,from moment to moment, depending on various factors, like point of view,surrounding, and movement, fast or impalpable slow. We do know about a timeless, visual identity of things. More so, our seeing in itself is an act of time, a sometimes fleeting, sometimes intense, but always a temporary scanning of the visual appearance of things, which is the result of the pertinent ankle of fading or melting products of successive eye movements. Like the American philosopher Nelson Goodman wrote: ‘A fixed eye in an isolated moment is blind’.As much as we want to continue to believe in the legend of realism in central perspective pictures, as they abstract the time of objects and the time of seeing, they do not imitate the reality the way we actually see it.
Dieter Haist ́s new pictures make the time of objects and the time of seeing, abandoned by modern pictures, explicitly to his theme. In series of experimental attempts,they systematically explore the scope of clashing – time of objects – time of seeing, constituting our vision of reality. Haist is making them visible during the origination process of his pictures. He lets them confront, and subsequently, as a result of this confrontation, lets them melt to an unusual design of seeing of time.
Dieter Haist uses a flatbed scanner for his objects, which enables him to simulate the process of time of seeing, so the process of seeing and fixing objects in the picture is expanded into time.
In a predetermined process, which might take minutes, the object is adamantly scanned, in objective continuity, without hectic or excursiveness, a result of our successive movement of eyes when looking at an object. The object is displayed in a neutral, sometimes even ‘clinical’ light, typical for his pictures. Haist lets the time the scanner needs to scan the objects, meet the time of the object. He does not leave the displayed objects in a static place, but moves them, sometimes constantly in a continuous, one-way direction, or sometimes, in an abrupt, non continuous rhythm. So the time the scanner looks at the objects, is sometimes parallel to the time Haist moves the object and sometimes opposite. But always, the two time movements that are melting to a momentary view. As can be seen by the titles of his pictures, it is the convergence or divergency of two time processes that he is really interested in. The object as such is immaterial. Haist can use things like pearls, flutes, soccer balls, or carrots (!). In some cases he uses clocks that not only point symbolically to the theme of his work, but with a time measuring movement of the hands, another process dimension of time into the picture is achieved. Whatever the displayed object may be, it is always important what a sometimes harmonic, sometimes painful clashing of time movement as autonomic picture of time originates.